Die ehemalige Oberpostdirektion am Rande des Lietzensees in Berlin Charlottenburg wurde in den Jahren 1925 bis 1928 nach dem Entwurf des Architekten Willy Hoffmann errichtet. Als ein anschauliches Beispiel des Expressionismus der 1920er Jahre steht das gewaltige, 100-jährige Bauwerk heute zurecht unter Denkmalschutz. Während die schützenswerte Fassade weitestgehend unverändert erhalten bleibt, wird der Innenbereich unter allen Gesichtspunktender denkmalgerechten Sanierung überarbeitet. Es entsteht eine moderne Arbeitsstätte auf einer Bruttogrundfläche von rund 36.000 Quadratmetern. Während die Außenwände aus massiven Mauerwerkskonstruktionen bestehen, eröffnen sich im Inneren, durch die historische Stahlskelettkonstruktion, Möglichkeiten für große und lichtdurchflutete Räume.
Die Arbeit der Tragwerksplanung steht hier im Zeichen des Minimalismus. Nur dort, wo es aus konstruktiven oder technischen Gründen unvermeidbar ist, kommen Verstärkungen, Austausch oder Ergänzungen zum Einsatz. Mit minimalen Eingriffen in die vorhandene Bausubstanz werden die verschiedenen Gebäudeflügel mit hochbelastbaren Technikflächen, Aufzügen und Versorgungsschächten ergänzt. Der Platz auf den Dächern wird durch aufwendige Stahlbaukonstruktionen für die technischen Geräte nutzbar gemacht. Zwei Dachterrassen finden auch ihren Raum, um die Pausen beim Blick über den angrenzenden Park zu genießen. Das Gebäude ist bereit für die nächsten 100 Jahre!
Projektleiter
Projekttyp
Büro
Fertigstellung
2022
Bauherr:in
M.S.C. Objekt Berlin GmbH
Architektur
Bollinger + Fehlig Architekten GmbH
SFB Bauingenieure
Tragwerksplanung LP 1 - 6, 8, konstruktiver Brandschutz im Bestand